Dieses Hormon kann als Gaspedal des Organismus verstanden werden: Je mehr Schilddrüsenhormon im Kreislauf zirkuliert, desto schneller laufen alle biochemischen Prozesse im Körper ab. Folglich führt ein Überangebot an Schilddrüsenhormon - die Schilddrüsenüberfunktion - zu einem krankhaft beschleunigten Stoffwechsel. Typische Symptome, die in diesem Zustand auftreten, sind Nervosität, innere Unruhe, Schweißausbrüche, Gewichtsverlust, Herzrhythmusstörungen, Schlafstörungen und viele andere mehr. Bei einem Mangel an Schilddrüsenhormon - der Schilddrüsenunterfunktion - findet sich die gegenteilige Symptomatik: u.a. Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Gewichtzunahme, Haarausfall sowie Hautveränderungen.
Typische Krankheitsbilder, die im Zusammenhang mit der Schilddrüse beobachtet werden, umfassen die Organvergrößerung (Kropf), die Knotenbildung, entzündliche Prozesse sowie Fehlregulationen bei der Hormonproduktion. In seltenen Fällen kann sich auch Krebs in der Schilddrüse entwickeln.
Die Schilddrüsendiagnostik umfaßt mehrere Untersuchungen:
Die Ultraschalluntersuchung
Mit Hilfe der Ultraschalluntersuchung wird der Aufbau des Organes erfaßt. Neben einer Überprüfung von Größe und Struktur der Schilddrüse werden auch eventuell vorhandene Knoten vermessen. Darüber hinaus kann unter Verwendung der Dopplersonographie die Durchblutung des Schilddrüsengewebes sichtbar gemacht werden.
Die Blutuntersuchungen
Bei der Blutanalyse wird die Konzentration der Schilddrüsenhormone im Kreislauf bestimmt. Auf diese Weise ist es möglich, Schilddrüsenüber- und -unterfunktionen zu erkennen. Ferner kann überprüft werden, ob eine Entzündung der Schilddrüse vorliegt.
Die Schilddrüsenszintigraphie
Im Rahmen der Schilddrüsenszintigraphie wird Ihnen eine leicht radioaktive Substanz in eine Vene gespritzt. Nebenwirkungen hat das Medikament keine. Da es sich nicht um ein Kontrastmittel handelt, werden auch Ihre Nieren in keiner Weise angegriffen. Allergien gegen diese Substanz sind bislang nicht aufgetreten. Nach der Injektion muß eine Wartezeit von etwa 20 Minuten eingehalten werden. In dieser Zeit wird das Medikament von der Schilddrüse aufgenommen und zwar entsprechend der Aktivität des jeweiligen Schilddrüsenareals. Das bedeutet, daß sehr aktive Bereiche der Schilddrüse eine starke Anreicherung aufweisen, während eher träge Organanteile das Medikament nur in geringem Umfang aufnehmen. Mit Hilfe der Gammakamera kann nun die Verteilung der Substanz innerhalb der Schilddrüse bildlich erfaßt und auf diese Weise eine Funktionskarte des Organes erstellt werden. Unter anderem dient die Schilddrüsenszintigraphie der Überprüfung von Knoten oder dem Ausschluß eines Jodmangels.
Die Feinnadelpunktion
Falls in der Schilddrüse Knoten entdeckt werden, bei denen sich ein bösartiges Geschehen nicht mit letzter Sicherheit ausschließen läßt, kann im Rahmen einer Feinnadelpunktion Gewebe aus dem fraglichen Knoten entnommen werden. Der Pathologe kann dann die Zellen unter dem Mikroskop beurteilen und entscheiden, ob eine Operation der Schilddrüse erforderlich ist. Die Punktion des Knotens erfolgt mit einer sehr dünnen Nadel und ist deshalb nur wenig schmerzhaft. Ein Krankenhausaufenthalt ist hierfür nicht erforderlich. Vor der Punktion müssen Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen, abgesetzt werden. Dies geschieht in Abstimmung mit Ihrem Hausarzt.
Dauer der Untersuchungen: in Abhängigkeit vom Untersuchungsumfang maximal 40 Minuten